Was ist eine Dysphagie?

Dysphagien (griech. Dys = erschwert – phagein = essen) oder Schluckstörungen sind Beeinträchtigungen des Schluckablaufes. Die Beschwerden können beim Essen, Trinken oder beim Schlucken von Speichel auftreten.

Eine Dysphagie (Schluckstörung) tritt auf, wenn eine der am Schluckakt beteiligten Strukturen in ihrer Funktion bzw. deren Zusammenwirken beeinträchtigt ist. Schluckstörungen sind mit einem hohen Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko sowie einem hohen Leidensdruck für Patienten und ihre Angehörigen verbunden.

 

Schluckstörungen können bei einer Vielzahl von Erkrankungen auftreten

Eine Dysphagie oder Schluckstörung tritt auf, wenn eine der am Schluckakt beteiligten Strukturen in ihrer Funktion bzw. deren Zusammenwirken beeinträchtigt ist. Somit können alle Erkrankungen und Leiden im Bereich der Mundhöhle und ihrer Begrenzungen, des Rachens, der Speiseröhre und des Mageneingangs, daneben vor allem auch neurologische Probleme sowie psychische Störungen eine ursächliche Rolle spielen. Die Dysphagie kann mit oder ohne Schmerzen einhergehen.

Da Schluckstörungen erhebliche Beeinträchtigungen des körperlichen, psychischen und sozialen Wohlbefindens nach sich ziehen, bedürfen sie immer einer Abklärung.

 

Ursachen von Dysphagien

Wie kommt es zu einer Schluckstörung?

  • Verletzungen und Tumore der Mundhöhle
  • Verletzungen und Tumore des Rachens
  • Verletzungen und Tumore der Speiseröhre
  • Störungen der motorischen Innervation der am Schluckvorgang beteiligten Muskeln
  • Verletzungen und Tumore der  Schilddrüse
  • Neurologische Erkrankungen
  • Psychische Ursachen

 

Symptome

Wie bemerkt man eine Schluckstörung?

  • ein Druck- oder Kloßgefühl im Hals
  • Würgreflex während des Schluckakts
  • ein Hochwürgen von bereits geschluckter Nahrung (v. a. bei Ösophagusdivertikeln)
  • Husten während der Mahlzeit als Ausdruck einer Penetration (Eindringen von Nahrung bzw. Flüssigkeiten in die oberen Atemwege vor dem Schlucken) oder Aspiration (des Übertritts von Nahrung bzw. Flüssigkeiten in die unteren Atemwege)
  • Hypersalivation
  • im Extremfall eine generelle Unfähigkeit zur Nahrungsaufnahme

 

Als Begleitsymptome können eine näselnde Sprache (besonders bei der Schlucklähmung) sowie Heiserkeit auftreten. Folgeerscheinungen können akute und wiederkehrende Lungenentzündungen sowie Fieber sein.

 

Interdisziplinäre Diagnostik von Dysphagien

Nach der differenzierten ärztlichen und logopädischen Diagnostik führen Logopäden eine Schlucktherapie durch. Ziel ist es die Schluckfähigkeit wieder her zustellen oder zumindest zu verbessern.

Hier unterscheidet man zwischen

  • zielgerichteten Übungen für die betroffene Muskulatur
  • Haltungsänderungen
  • speziellen Lagerungen
  • Nahrungsanpassung
  • Empfehlungen zum Kostaufbau
  • Beratung, auch der Angehörigen und des Pflegepersonals
  • Versorgung mit notwendigen Hilfsmitteln

 

Des Weiteren entscheiden Schlucktherapeuten gemeinsam mit dem behandelnden Arzt über die Art der Nahrungszufuhr (oral oder mittels Sonde). Die Therapeuten stehen immer in engem Kontakt mit dem behandelnden Arzt, dem Betroffenen, den Angehörigen und dem Pflegepersonal.

 

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